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Die Schweiz überlässt den Kurs nun endgültig dem freien Markt.

Ein Euro hat einen Wert von einem Schweizer Franken. Für mich klang diese Meldung im ersten Moment etwas witzig. Was war denn da nur passiert, und vor allem ist das wirklich deren Ernst? Überlege ich nur wieviel eine Zugfahrt dann von St. Marghareten nach Zürich kostet wird mir ja schwindelig :-)
Nun ja, dies hat mich dazu bewegt, ich als wirklich absoluter Laie, diesem Euro mal auf den Grund zu gehen und meine Recherchen möchte ich gerne mit euch teilen.

Bereits Anfang Jahr 2015 hatte der Eurokurs mit dem tiefsten Stand seit März 2006 aufgewartet. Der Euro fiel hier am 5. Januar 2015 unter die 1,20 Dollar.
Doch dabei sollte es nicht bleiben. Denn er rutscht immer tiefer und ist bei heutigem aktuellen Stand, den 16. Januar 2015 bei 1,15 Dollar. Ein neuer Tiefststand seit November 2003.

Diese Situation wäre ja an sich nichts gerade neues, da ja auch Mitte des Jahres 2010 und 2012 der Euro nahe der 1,20 Dollar notierte. Sind aber diesmal laut Experten Faktoren im Spiel wie zb. die starke Verminderung der Arbeitlosenquote in Amerika von 10 auf 5,8% im Gegensatz dazu die in Europa von 11,8 auf 11,4%. Der fallende Ölpreis mischt hier natürlich auch noch mit.
Die "Angst" der Marktteilnehmer, dass der Euro weiter fällt, lies diese natürlich auch demensprechend handeln. Dazu kommt noch die ganze Griechenland Problematik sowie die, wenn man es schon Gewissheit nennen darf, geplanten Anleihenkäufe der Europäischen Zentralbank am 22. Januar 2015 welche Verunsicherungen schüren.

Handlungsbedarf überhaupt löste hierfür auch die erstmals negative Teuerungsrate (Inflation) im Dezember von minus 0,2% in der Eurozone aus. Angestrebt werden von der EZB nämlich knapp 2%. Die Furcht vor einer Deflation ist begründet und die EZB versucht mit allen Mitteln dagegen zu wirken.

Die EZB erhofft sich durch die Anleihenkäufe die Gefahr einer Deflation zu bekämpfen, obwohl ein solcher Akt wirtschaftlich sehr umstritten ist. Experten rechnen danach mit einem noch tieferen und schnelleren Fall des Euro. Laut Finanzhändlern hat die Schweizer Nationalbank genau aus diesem Grund den Mindestkurs für den Euro aufgegeben, weil sie es für wahrscheinlich halten, dass sich am 22. Januar die EZB für den Anleihenkauf entscheiden wird.

Mit dem geplanten Kauf der Staatsanleihen, wird in der Eurozone auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik zugesteuert indes verfolgt die US Notenbank seit geraumer Zeit eine Straffung ihrer Geldpolitk. Manche sehen hier ein Problem.

Da die Schlucht zwischen Südstaaten und Europa immer weiter auseinander klafft, wurde dem EZB-Chef Mario Draghi von deutschen Wirtschaftsprofessoren und Politikern unterstellt, die Interessen der Südstaaten mehr zu vertreten. Er dementierte das jedoch und meinte dass die EZB für 19 Länder zuständig ist und deshalb für alle diese agieren müsste und nicht nur für ein Land (Deutschland).

Laut deutschen Kritikern ist der Kauf von Anleihen von Krisenstaaten für die EZB ein Risiko. Denn wenn diese Ihre Kredite nicht zurückzahlen verliert die EZB. Und da ja die EZB Überschüsse an den Staatshaushalt ausschüttet, würde somit weniger bzw. nichts ausgeschüttet werden. Zwei Sätze zur besseren Verdeutlichung möchte ich hierzu noch zitieren aus der  Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung:

"Die EZB ist wie eine normale Bank, nur kann sie nicht pleite gehen“, gibt sogar der Ökonom Charles Blankart zu."

„Die Zentralbank finanziert sich, indem sie neues Geld ausgibt. Dieses Geld wird in der Bilanz der EZB als Verbindlichkeit geführt, aber diese „Verbindlichkeit“ verpflichtet die EZB zu nichts (...) Da Geldschöpfung keine Verpflichtung mit sich bringt, sind Zentralbanken praktisch immer profitabel.“ Ökonom Martin Hellwig
 
So wie ich das verstehe, herrscht hier wirklich ein absolutes Chaos und ich hoffe zutiefst , dass die wissen was sie tun  :-) oder aber sie hoffen, dass es sich so abspielt wie in den USA. Denn dort hat die US Notenbank Fed auch massiv Staatsanleihen gekauft und so die Wirtschaft nach der Finanzkrise wieder gestärkt. Und wie wir aktuell sehen ist die USA sogar am aufstreben, denn erstmals seit der Finanzkrise wird darüber diskutiert den Leitzins der ja seit Ende 2008 auf dem Rekordtief von 0,25% ist, zu heben. Die Arbeitslosigkeit ist zudem massiv gefallen und Experten sehen die Wirtschaft Amerikas im Wachstum. Eigentlich alles positive Nachrichten.

Ob Europa nach diesen Maßnahmen auch so positiv da stehen wird, wie gerade die USA, ist für mich persönlich fraglich. Immerhin ist meiner Meinung nach in Europa eine Destabilität vorhanden. Griechenland ist ein Thema welches nicht berechenbar ist genau so wie Großbritannien. Auch hat die Schweiz bzw. die Schweizer Notenbank mit der plötzlichen Aktion ein gesundes Bedenken in den Euro bezeugt.

Weiterhin bin ich überzeugt, obwohl nirgends erwähnt, dass hinter den Kulissen auch Russland seine Finger im Spiel hat. Die ganzen Sanktionen haben dem Rubel extrem zugesetzt und vielleicht war das jetzt einfach die Retourkutsche, die Experten versuchen eben auf oben beschreibenen Ursachen zu erklären. Erschreckend war für mich die Tatsache dass der Börsenwert von Google mehr Wert war als die russische Wirtschaft!! siehe Link/Grafik: http://www.welt.de/finanzen/article135480341/Russland-ist-fuer-die-Maerkte-bald-nur-noch-Schrott.html

Ich weiß nicht wie es mit dem Euro, der Eurozone, Europa, der Wirtschaft, etc. ausgehen wird. Bei meiner Recherche hierzu merk ich schnell wie groß dieses ganze System ist und zu viele Faktoren (auch unberechenbare) spielen hier mit. Ich hoffe aber für unser aller Wohl, dass es in die richtige Richtung geht und klappt. Schlimmstenfalls enden wir wieder beim Tauschgeschäft :-)


Quellenangaben:

- http://www.faz.net/aktuell/finanzen/devisen-rohstoffe/kurseinbruch-der-eurokurs-faellt-auf-den-tiefsten-stand-seit-neun-jahren-13354604.html
- http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-01/ezb-mario-draghi-geldpolitik-kritik-deutschland
- http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/was-ist-das-risiko-an-den-staatsanleihen-kaeufen-im-omt-programm-13369583.html
- http://www.finanzen.at/nachrichten/zinsen/US-Notenbank-Fed-will-Zinsen-geduldig-erhoehen-1000424267

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